Bewerbung für den ersten weiblichen Listenplatz

02.12.2016

Liebe Genossinnen und Genossen,

am 28. Januar stellt DIE LINKE. in Niedersachsen wichtige Weichen: Dann bestimmen wir, wer in welcher Reihenfolge für den Bundestag kandidiert. Ich bin von vielen Genoss/innen aufgefordert worden, meine erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Jetzt bitte ich euch um eure Unterstützung für meine Kandidatur auf dem ersten weiblichen Listenplatz.

Seit 2009 bin ich Bundestagsabgeordnete – Stück für Stück ist es uns gelungen, mehr Lebenswirklichkeit in den Bundestag zu bringen. Ich mag keine abgehobene Politik. Man muss konkret bei den Interessen der Menschen ansetzen. Deshalb höre ich genau zu, wenn ich unterwegs bin in den Betrieben und Kreisverbänden bei uns in Niedersachsen. Es geht dabei oft um Sorgen und Existenzängste. Und genau das muss der Ausgangspunkt für den politischen Druck sein, den wir auf diejenigen ausüben, die Deutschland immer unsozialer und unmenschlicher gestalten.

Ich bin Gewerkschafterin mit Leib und Seele. Seit meiner Jugend setze ich mich für die Belange von Erwerbslosen und Beschäftigten ein. Ungerechtigkeit und Ausgrenzung habe ich schon immer als unerträglich empfunden, es widerspricht meinem Verständnis von Solidarität. Menschen ganz konkret mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist mein Weg – ich wollte und will die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen verbessern. Ich will keine abgehobene Bundespolitikerin im Hamsterrad Bundestag sein. Ich will nah dran sein an den Sorgen und Nöten. Deshalb ist mir meine Arbeit als Kreisvorsitzende im Kreisverband Hameln-Pyrmont so wichtig.

Warum ich in die Politik gegangen bin?

Weil ich in einer Welt leben möchte, die von den Menschen selbstbestimmt gestaltet wird. Ich möchte eine Welt, in der wir arbeiten, um zu leben, und nicht umgekehrt. Ich möchte eine Welt mit sicheren Arbeitsplätzen und Arbeitszeiten, die mit dem Privatleben vereinbar sind. Löhne müssen für ein gutes Leben und eine gute Rente reichen. Ich möchte eine Welt, in der kein Mensch in Armut lebt und kein Kind in Armut aufwächst – und dafür kämpfe ich.

Zusammen mit meinem Team habe ich gerade die bisher größte Betriebsrätekonferenz der Linksfraktion im Deutschen Bundestag auf die Beine gestellt. Mit über 270 Betriebsräten und Gewerkschafter/innen aus dem ganzen Land haben wir über die zunehmenden Angriffe auf Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen diskutiert und Gegenstrategien sowie Vorschläge für gesetzliche Initiativen entwickelt.

Interessengegensatz Arbeit und Kapital

Denn unsere Gesellschaft braucht mündige Beschäftigte. Gerade vor dem Hintergrund einer sich verändernden Arbeitswelt durch die fortschreitende Digitalisierung, macht die Forderung nach mehr Mitbestimmung den alten Konflikt wieder sichtbar: Es geht nach wie vor um den Interessengegensatz zwischen Arbeit und Kapital. Was wir brauchen, ist eine Debatte über neuen Möglichkeiten in einer digitalisierten Arbeitsgesellschaft. Über Produktionssteigerungen – und wie Produktivitätssteigerungen, Geld und Zeit, endlich gerecht verteilt werden können. Warum kann Vollzeit nicht 30-Stunden-Woche bedeuten?

Soziale Sicherheit gegen Rechtspopulismus

Nie war DIE LINKE. wichtiger als heute. In einer Zeit, in der stumpfer Rechtspopulismus Wahlen gewinnt, braucht unsere Gesellschaft linke Antworten. Nicht das Spiel mit sozialen Ängsten, wie es Trump in den USA oder die AfD bei uns treiben, sondern wirkliche Antworten. Das beste Mittel gegen Rechtspopulismus ist soziale Sicherheit für Alle und Zivilcourage. DIE LINKE. hat mit dem Armutsforscher Butterwegge ein ganz klares Zeichen gesetzt, was in diesem Land jetzt wichtig ist. Wir stellen damit das Thema Armut, soziale Gerechtigkeit und Umverteilung in unserem reichen Land in den Mittelpunkt. Butterwegge wäre ein hervorragender Bundespräsident. Im Gegensatz zu Frank-Walter Steinmeier, dem Kandidaten von SPD und CDU, die mit dem Agenda-2010-Architekten auf ein „Weiter so“ setzen.

Von der Chemielaborantin zur Gewerkschaftssekretärin

Während meiner Ausbildung zur Chemielaborantin habe ich mich gewerkschaftlich organisiert und als Jugendvertreterin in unserem Betrieb engagiert. Anschließend habe ich über den zweiten Bildungsweg bei Prof. Herbert Schui in Hamburg Volkswirtschaftslehre studiert. Über eine ABM-Stelle zur Betreuung von Erwerbslosen kam ich in den 80ern zur IG Metall.

Seitdem bin ich Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall in Hameln und unterstütze Beschäftigte in den Betrieben in ihrem Kampf um bessere Arbeit. Ich habe mich entschieden, 10 Stunden/ Woche bei meinem Arbeitgeber zu arbeiten, um nicht den Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben zu verlieren. So erfahre ich hautnah, wo Regelungen und Gesetze ungerecht sind. Das hilft mir sehr bei meiner Arbeit als gewerkschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion.

Kampf um Köpfe

Wir müssen gemeinsam um Köpfe kämpfen. Um Wähler/innen, aber auch um Mitglieder und Aktive. Dafür brauchen wir erfahrene Kandidat/innen, aber wir dürfen auch die Staffelübergabe an junge Leute nicht aus dem Auge verlieren. Junge Menschen für politische Arbeit zu begeistern, wird eine wichtige Aufgabe in meiner letzten Wahlperiode sein.

Meine Kontakte und meine Zugänge in alle Gewerkschaften und in die Betriebe helfen uns, für linke Positionen zu werben und Menschen für DIE LINKE. zu begeistern.

Ich möchte die nächste Wahlperiode für diese vielen wichtigen Themen und Fragestellungen nutzen und zu Ende bringen, was ich begonnen habe.

Deshalb trete ich für den ersten weiblichen Listenplatz zur Bundestagswahl 2017 an und bitte um eure Unterstützung.