Aufwerten jetzt - Das muss drin sein!

11.08.2015
Belastungen von erwerbstätigen Frauen und  Männern

Warum aufwerten?

Weil innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung längst nachgewiesen wurde, dass die gesellschaftliche Organisation, Bewertung und Verteilung von Arbeit nach wie vor ein wesentlicher Faktor der Herstellung und Stabilisierung von Geschlecherhierarchien darstellt. Erwerbstätige Frauen unterstehen dabei einer 4-fachen Belastung:

- Zuständigkeit für Familienernährung

- Zuständigkeit für Partnerschaft

- Zuständigkeit für Nachwuchs

- Zuständigkeit für die Reproduktion der eigenen Arbeitskraft

Die damit verbundenen Anforderungen führen auf Dauer ebenso zu einer Ungleichwertigkeit hinsichtlich der Verausgabung und Reproduktion von Arbeitsvermögen, was die Befunde der Hans Böckler Stiftung erneut herausstellen.

So solidarisieren sich also die streikenden Beschäftigen der Sozial- und Erziehungsdienste mit allen Frauen und den von ihnen erbrachten Tätigkeiten, welche bis heute gesamtgesellschaftlich (strukturell) abgewertet werden.    

Vollzeitbeschäftigte: Frauen stärker von Müdigkeit und Erschöpfung betroffen (WSI, Gender-Daten-Portal)
Sozial- und Erziehungsdienste: Arbeitsanforderungen besonders stark gestiegen (Böckler Impuls 09/2015)
Arbeit und Leben: Ko-Konstitution (S. Janczyk/ 2009)
Arbeits- und Lebenskraft, Reproduktion als eigensinnig Grenzziehung (K. Jürgens / 2006)